Montag, Oktober 31, 2005

Boris: Star auf dem (Spiel-)Feld in Krefeld

ENDLICH VERFÜGTE DER „KÖNIG-PALST“
EINMAL ÜBER GENÜGEND „UNTERTANEN“


Also – mit dem richtigen Programm – geht es doch: Endlich war der Krefelder „KönigPalast“ mit rund 4.000 Zuschauern einmal nahezu ausverkauft. Nicht zuletzt ein Verdienst von Tennis-König Boris Becker, der mit seinen legendären (Show-)Konkurrenten Henri Leconte, Mats Wilander und Carl-Uwe Steeb ein eindrucksvolles Match in der Seidenstadt lieferte.


Das offizielle Spielergebnis – Boris entschied das Turnier mit 6:4/6:4 für sich – blieb Nebensache. Vielmehr war der Weg dieser Show das Ziel. Und das hatte der 9jährige Daniel Steffen aus Tönisvorst für sich mit Sicherheit erreicht, als er – weil er als lautstarker Boris-Fan positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte – sozusagen in der 1. Reihe am Spielfeldrand Platz nehmen durfte. Boris selbst hatte diese Einladung – einer seiner gelungenen und vom Publikum mit viel Applaus bedachten Einlagen – ausgesprochen.

Nicht nur in der 1. (Zuschauer-)Reihe saßen indes die Krefelder, die sich für die „Tennis-Classics“ richtig in Schale geworfen hatten.
„Im nächsten Jahr komme ich wieder", hat Boris seinen Fans in Krefeld versprochen.

Vorher kommt aber bereits am 12. November ein anderes Highlight auf die Seidenstädter zu, die dann – ebenfalls im „KönigPalast“ - die Weltmeisterschaft in den Standardtänzen ausrichten. Und zu diesem Ereignis - ausgerichtet vom „TC-Seidenstadt“ - haben sich bereits TV-Sender aus ganz Europa angesagt; allen voran die ARD.

Na? Sitzt man im KönigPalast – allen Unkerufen zum Trotz – bald im wahrsten Sinne des Wortes in der 1. Reihe? Schön wär’s!

Dienstag, Oktober 25, 2005

Boris Becker spielt in Krefeld


BUM-BUM BORIS SOLL DEN
KÖNIGS-PALAST BOOMEN LASSEN


Jetzt soll Bum-Bum Boris dafür sorgen, dass es nach den Zuschauerpleiten im neuen Krefelder „Königs-Palast“ endlich einmal richtig boomt. Bereits rund 3.400 Tickets sind von insgesamt knapp über 4.000 zur Verfügung stehenden Karten für das einmalige Tennisspektakel – am Freitag, 28. Oktober, 16 Uhr - bereits verkauft.

Mit von der Partie sind die Tennis-Asse Wiliander, Steeb und Leconte. Begehrt waren besonders die bereits ausverkauften Special-Tickets für 190 €, die eine Begegnung mit „Bobele“ bei einem „Pils-Treffen“ beinhalten. Schließlich hat die Biermarke auf Boris als Werbeträger gesetzt. Gleiches gilt für den „Königs-Palast“ der sich jedoch bislang – wie bereits hier berichtet – eher als Last entpuppt.

Inzwischen halten auch maßgebliche Oppositions-Stimmen aus Kreisen der Krefelder SPD wenig davon, einen Experten aus Österreich in die Seidenstadt zu holen, damit es im „Königspalst“ nicht nur bei Boris boomt. „Niederrhein 2005“ hat an dieser Stelle bereits „geunkt“ und mehrere Fragezeichen gesetzt. Die Krefelder Opposition bemängelt, dass es die Stadtspitze versäumt habe, mit Blick auf den neuen Palast rechtzeitige Marktforschung betrieben zu haben.

Auch ohne aufwendige und teure Marktforschung hätten viele erfahrene Krefelder sagen können, dass der Krefelder Palast ganz einfach einige Nummern zu groß geraten ist. Auf diese Erkenntnis trinkt der Chronist erst einmal (beitragsgemäß) ein Königs-Pils. Prost!

Donnerstag, Oktober 20, 2005

Meine "Mutta" und Telenovela


ENTWICKLUNGSHILFE AUS DER 3.WELT FÜR DAS DEUTSCHE FERNSEHEN, UND MEINER MUTTER IN KREFELD
Also da hat doch Dietmar Schönherr – er wurde bei der Verleihung des „Deutschen Fernsehpreises“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet – behauptet, dass Deutsche Fernsehen sei das Beste der Welt.

Ich ziehe meinen (nicht aufgesetzten) Hut vor jenem Mann, der in der Tat deutsche Fernsehgeschichte geschrieben und die erste (von einer durchsichtigen Bluse wenig verhüllten) Teeny-Brust auf unseren Bildschirm gebracht hat. „Wünsch Dir was“ hieß die Sendung, eine Spielshow, die Schönherr mit seiner immer-noch-Ehefrau Vivi Bach präsentierte.


Kultstatus erlangte der heutige 79jährige Schauspieler jedoch als Commander McLane in der Science-Fiction-Serie "Raumpatrouille" (Raumschiff Orion).

Inzwischen nutzt die Kultfigur Status und Geld auch für Projekte in der „Dritten Welt“. Und wer hätte es gedacht: Die sogenannte „Dritte Welt“ zahlt es uns zurück und leistet Entwicklungshilfe für das Deutsche Fernsehen.

Aus Kuba kommen nämlich nicht nur die dicken Zigarren, sondern auch sogenannte „Telenovelas“; ein Wort, das ursprünglich aus dem spanischen kommt und übersetzt soviel wie Seifenoper bedeudet. Mit Telenovelas hat man einst und heute in Kuba die Arbeiterinnen in den Zigarren-Manufakturen bei Laune gehalten, indem man ihnen während der Arbeit Romane vorliest –logischerweise in Fortsetzungen, die sich aus den Unterbrechungen von Arbeitstag zu Arbeitstags ergeben; also alles nach dem Motto der heutigen TV-Trailer: „Bitte bleiben Sie dran!“

Um eine solche „Telenovela“ handelt es sich bei der neuen ZDF-Serie – so nannte man diese Mehrteiler früher - "Bianca - Wege zum Glück". Hier dreht sich alles um Bianca und Oliver - ein Liebespaar, das um sein Glück kämpfen muss. Ihr Schicksal wird die Zuschauer in einem modernem Märchen bis zum Happy End fesseln.

Mein Problem indes: Ich muss meiner betagten Mutter – wie jetzt hier im Forum „Niederrhein 2005“ erklären – warum es sich eben bei dieser neuen Serie nicht um eine Serie, sondern wie im TV-Heft ausgedruckt um eine „Telenovela“ handelt. Und vielleicht –Hilfe – wird ja am Ende vielleicht ein „Blockbaster“ (also ein erfolgreiches Projekt im Fernsehen) daraus. Wie ich das meiner über 80jähr. Mutter in Krefeld erklären soll, darüber muss ich wirklich noch mal ernsthaft nachdenken.

Moment: Vielleicht schicke ich Sie in dieser Sache zum „Service-Point“, wie sich die Auskunft ja inzwischen nicht nur im Krefelder Hauptbahnhof nennt. Ich glaube nicht nur meine Mutter versteht an vielen Stellen in der heutigen Kommunikation nur „Bahnhof“.

Mittwoch, Oktober 19, 2005

Kredite für "Pleite-Geier"?


"Grameen"-Bank-Ableger bald am Niederrhein?

Die Zahl der privaten Insolvenzen hat am Niederrhein in einem erschreckenden Maße zugenommen. Eine Zunahme von über 15 Prozent hat das Statistische Bundesamt bundesweit für 2005 im Vergleich zum Vorjahr ausgemacht, was in etwa knapp über 10.000 Privat-Haushalten entspricht. In NRW ist etwa – nach einer vorsichtigen Schätzung – ein Viertel dieser Haushalte gemeldet.
Für die Beteiligten bedeutet dies, dass sie in der Regel sprichwörtlich von ihrer Bank „abgenabelt“ sind, heißt: nur mit Mühe ein Konto unterhalten oder eine EC-Karte besitzen können. An eine Aufnahme (weiterer) Kredite ist erst gar nicht zu denken.
An dieser Stelle verspricht ein Ableger der „Grameen-Bank“ den Schuldnern neue Hoffnung, jedenfalls jenen, wo sich – wenn auch nur vorsichtige – Zukunftsperspektiven auftun.
Bei der „Grameen-Bank“ handelt es sich, wie bereits berichtet, um eine Bank der Armen, die von Prof. Yunus in Bangladesch gegründet wurde.
Inzwischen wird das Motto des mutigen Professors, „dass die Banken im Dienste der Entrechteten der Erde stehen müssen“ längst nicht nur mehr in Bangladesch umgesetzt.

Der UN International Fund for Agricultural Development (Unifad) unterstützte Bankengründer Prof. Yunus schon, bevor die eigentliche Bank gegründet wurde; später kamen dann der UN Capital Development Fund (UNCDF), das UN Development Programme (UNDP), die Unesco, Unicef, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Deutschland) und die Weltbank sowie zahlreiche Privatunternehmen wie Ford oder McArthur hinzu.

Jetzt vielleicht bald auch ein niederländisches Konsortium von ursprünglich Dritte-Welt-Orientierten-Anlegern, die in der grenzüberschreitenden Niederrhein-Region ein auf hiesige Bedürfnisse zugeschnittenes „Grameen-Projekt“ anbieten wollen. Nach Recherchen von „Niederrhein 2005“ soll dies bereits Anfang kommenden Jahres 2006 der Fall sein.

Dienstag, Oktober 11, 2005

König-Palast, bald eine (Finanz-)Last?

Ich habe es schon weit vor der Grundsteinlegung gewusst: Dat mit dem König-Palast in Krefeld – 2004 eröffnet und für 30 Millionen erbaut - wird nix!
Einmal mehr wurde ich als Chef-Unker verschrien, der ja nur alles mies machen will.
Aber wat ist jetzt: Joe Cocker, Al Jarreau und viele andere Showgrößen spielten in Krefeld bislang vor leeren Rängen. 6000 der insgesamt 8000 (bestuhlten) Zuschauerplätze blieben meist leer.

Woran das liegt: Am Krefelder, der geht fast überall hin, aber eben selten in seine eigene Stadt.

Die Magnetfunktion von Düsseldorf, Köln und der kleineren Nachbarstadt Mönchengladbach ist halt viel zu groß, wo es eben irgendwie viel gemütlicher ist. Selbst das viel kleinere Mönchengladbach hat in der (Alt-)Stadt das was es in Krefeld selten gab und was auch Architekten nicht bauen können: Atmosphäre.

Und dann gibt es halt so krefeld-typische Mechanismen. Wie: Die Fußgängerzone (Hochstr.) fängt an der Rheinstraße an und hört am Südwall auf. Selbst die allergrößten Anstrengungen der Geschäftsleute im Hansa-Zentrum haben diese Laufgewohnheiten der Krefelder bislang nur unwesentlich ändern können.


Doch kommen wir jetzt zum „König-Palast“, also jenem Veranstaltungs-Ort, der das alte Eisstadion ersetzen und übertrumpfen sollte. Schon sehr früh haben so kommerzielle Unternehmen wie die „Wiener Eisrevue“ und später „Holiday on Ice“ begriffen, dass Krefeld kein (Show-)Platz für große Zuschauer-Inszenierungen ist. Daher sind sie ins benachbarte Umfeld abgewandert. Und an dieser Stelle hat sich das kleine Grefrath ganz groß in Szene gesetzt.

Hier haben es die Verantwortlichen der Grefrather Eissport GmbH, ein selbständiger Ableger der Gemeinde Grefrath geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes Leben in die kleine Krefelder (Vorstadt-)Bude zu bringen. „Holiday on Ice“, Udo Jürgens, Roger Whittaker und viele andere (Show-)Größen mehr spielten hier vor ausverkauftem 6.000-tausendemer Haus und sorgten für ein großes Plus im Haushalt der Niersgemeinde. Natürlich auch Joe Cocker, der sein „fremdgehen“ nach Krefeld jetzt sicherlich bereut, weil er im ertragsträchtigeren Grefrath wahrscheinlich in „Ungnade“ gefallen ist.

Was in Grefrath anders ist: 1. sicherlich, die in den letzten 20 Jahren aufgebaute Infrastruktur des Grefrather Managements, das Spitzenkontakte zu den Top-Managern des internationalen Showgeschäftes unterhält. In diesen eingefahrenen Schienen eine Weiche nach Krefeld einzubauen, da bedarf es wirklich schon eines erfahrenen (Fahr-)Planers, der sich im „Fuhrpark“ der Unterhaltungsbranche auskennt.

Und genau diese Fähigkeit wird dem jetzigen Krefelder Hallenmanager Dirk Polenk abgesprochen. Daher soll jetzt ein Fachmann aus Österreich sozusagen eine „Palastrevolution“ durchführen und Polenk ablösen, ergänzen oder flankieren. In einer in Krefeld erscheinenden Sonntags-Zeitung hieß es am 9. Oktober 05 dazu, dass „die Arbeit im Sinne von Kernkompetenz“ aufgeteilt werden soll. Was auch immer das heißen mag, die Sprache der Krefelder wird hier nicht gesprochen, daher scheint der Einsatz des Wieners, der die Eigendynamik der Krefelder nun ganz und gar nicht kennt, von vornherein zum Scheitern verurteilt.

An dieser Stelle muss man ja auch nicht unbedingt ein Wiener Fachmann sein um festzustellen, dass es um Krefeld herum ausreichend Arenen und Paläste gibt, zu einer Zeit in der das Geld für Freizeitaktivitäten immer knapper wird. Aber so ist es halt: Die verantwortlichen Entscheidungsträger lernen nie: Erst waren es die Schwimm-, dann die Spaßbäder, die in jener kleinen Kommune gebaut wurden – und die im Blickwinkel des eigenen Einzugsgebietes die Nachbarkommune hatten – jetzt sind es die Arenen und Paläste die gebaut werden, ohne das deren Betreiber bemerken, dass sie längst vom Zirkel des Einzugsgebietes der Nachbargemeinde (im Falle Krefeld sind es Köln, Schalke und Düsseldorf) erfasst wurden.

Somit wird aus dem Krefelder Königspalast allenfalls eine (Finanz-)Last für die Seidenstadt, die an dieser Stelle der Verschwendung von Steuergeldern vermutlich eine „Krone“ aufgesetzt hat.

Sonntag, Oktober 09, 2005

Krefeld Hbf unter Dampf



Dem Krefelder Hauptbahnhof wurde in diesen Tagen mal wieder „Dampf gemacht“. Das geschieht immer dann, wenn – im Fahrplan nicht berücksichtigte - Nostalgie-Sonderzüge Station machen. So kommt es also hin und wieder zur Begegnung der Beförderungs-Generationen.
Hier stößt der neue „Doppeldecker“ – der zwischen Mönchengladbach und Münster-Rheine verkehrt – auf ein gutes altes „Dampfross“.

Dampf könnte man dem Hauptbahnhof eigentlich auch insgesamt mal machen. Denn nicht mal eine vernünftige Restauration – geschweige denn einen entsprechenden Toilettentrakt –gibt es hier. Und dabei war die Küche des guten alten Bahnhofsrestaurants einmal weit über die Grenzen der Seidenstadt hinaus bekannt und geschätzt.

KREFELD: HALT FÜR DEN "AUSTRIA-EXPRESS"

Das war zu der Zeit, als noch „richtige“ (Fern-)Züge in Krefeld hielten, wie beispielsweise der „Austria-Express“, der bis in den 80ziger Jahren zwischen Amsterdam und Klagenfurt verkehrte. Weil in Krefeld eine neue Lok vor den Zug kam – die Strecke zwischen Krefeld und Nimwegen war nämlich nicht elektrifiziert – hatte der große Expresszug hier fast 15 Min. Aufenthalt.
Jetzt fahren zwar auf dem (Fahrplan-)Papier immer noch Express-Züge – so der „Niersexpress“ – die aber nur dem Namen nach an ihre tatsächlichen Vorgänger erinnern; denn faktisch handelt es sich bei den „Hochstaplern“ um Nahverkehrszüge, die zwischen Kleve und Köln oder Düsseldorf zuckeln; denn von den großen Schienensträngen der Welt ist Krefeld schon längst abgenabelt.


Die Seidenstadt steht zwar noch nicht gänzlich auf dem „Abstellgleis“, aber die schnellen IC-Anschlüsse haben die Entscheidungsträger der Seidenstadt verpasst.

Donnerstag, Oktober 06, 2005

Radfahrer bitte absteigen!


Stellen Sie sich einmal folgendes vor: Sie sitzen am Steuer Ihres Autos und plötzlich taucht vor Ihnen eine Baustelle auf. Auf dem Baustellenschild steht: Autofahrer bitte aussteigen! Grund: Die Baustelle lässt ein weiter fahren einfach nicht zu; allenfalls vielleicht ein vorsichtiges schieben wäre möglich um die Baustelle zu umfahren.

So eine Situation wäre undenkbar für Pkw-Fahrer, für Radfahrer indes nicht. Unlängst war ich auf dem Radweg Uerdinger Str. zwischen Zoo und Bockum einer solch ärgerlichen Situation ausgesetzt. Weil die Bauarbeiter einfach keine andere Lösung für die Verlegung ihrer Rohre sahen, richteten sie quasi eine „Endstation“ für Radler ein und stellten ein Schild mit der Aufschrift „Radfahrer bitte absteigen!“ auf.

Doch was ist jetzt zu tun? Zurück fahren, das Rad auf die Schulter schnallen und damit auf der gefährlichen Pkw-Straße zu Fuß laufen? Eine Antwort liefern die Leute aus Schilda nicht, die in Krefeld – so mein Eindruck – tun und lassen können was sie wollen. Diesbezüglich werde ich noch einige (Foto-)Beispiele für rücksichtslose eingerichtete Baustellen liefern.

Ich finde, „wir“ Radfahrer sollten beim Bau- bezw. Ordnungsamt gegen derartige Hindernisse protestieren. Warum muss im Straßenverkehr einmal mehr der schwächere nachgeben?

Dienstag, Oktober 04, 2005

Herbst-Impressionen...

aus dem Krefelder Schönwasserpark.



Nebel hat den Wald verschlungen,
der dein stillstes Glück gesehn;
ganz in Duft und Dämmerungen
will die schöne Welt vergehn.
Nur noch einmal bricht die Sonne
unaufhaltsam durch den Duft,
und ein Strahl der alten Wonne
rieselt über Tal und Kluft.

Mit diesen (Dichter-)Worten hat Theodor Storm (1817-1888), die Herbsttage beschrieben, die uns am Niederrhein noch sehr viel Sonne bescheren sollen. Ein „Goldener Oktober“ steht uns also bevor. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Blätter fallen.
Doch um allen Missverständnissen vorzubeugen: Bei unserer Theresa (19) handelt es sich keineswegs um ein „gefallenes“ Mädchen...




Sonntag, Oktober 02, 2005

Schönes treibt...


...vermutlich schnell in die Nähe von Größenwahn. Da hat doch der freischaffende Moderator Stefan Verhasselt behauptet, Rudi Carrell wäre einer seiner Kollegen. O.k., der muntere Plattenplauderer, oft beim Schlagersender WDR 4 zu hören, macht seine Aufgabe nicht schlecht, aber sich gleich mit dem bekannten und erfolgreichen Produzenten und Entertainer auf eine Stufe zu stellen...
So geschehen, am heutigen TV-Abend im WDR, wo „Schönes bleibt“ im Dritten gezeigt wurde.

Werbung für Krefeld

Mit dabei waren die „KR-Shox“: Eine sechsköpfige Break-Dance-Gruppe, die Werbung für die Seidenstadt Krefeld macht. Hier haben sie in der städtischen Jugendeinrichtung Herbertzstraße ihren Heimathafen.
Übrigens: Welche Gemeinsamkeit haben Margarethe Schreinemakers und besagter Stefan Verhasselt? Beide weisen in Interviews und Biographien gerne darauf hin, dass sie aus Krefeld kommen; verschweigen somit ihre Herkunft St.Tönis, das zur Krefelder Vorstadt Tönisvorst gehört.
Ach ja: Getrunken wurde in der Sendung – mit Schlagersänger David Gerrick (Mrs. Apple B.) -nur Cola. Alkohol gibt es erst nach der Arbeit, meinte Verhasselt, dem mit Blick ins Kollegen-Umfeld wohl schon jetzt ein Licht aufgegangen ist, obwohl seine nächste Fernsehsendung erst am 2. Advent ausgestrahlt wird.

Samstag, Oktober 01, 2005

Heck-Meck

Dieter Thomas Heck, der Ur-Titan des Deutschen Schlagers wollte in die Hitparade zurück. Jetzt steht er zwar nicht im Mittelpunkt einer Schlagersendung, sonder statt dessen muss der 67jährige selbst Schläge einstecken. Er stünde voll im Saft, hat er vor wenigen Tagen der Presse gesagt, die sich aktuell jedoch nicht so sehr Hecks Talenten sondern mehr dem Gerstensaft widmet, den er Pressemeldungen zu Folge täglich schluckt.
Und Nordhäuser Doppelkorn. Diese Dröhnung soll dazu geführt haben, das sich Heck nach der Verleihung der „Goldenen Stimmgabel“ am 22. Sept. offensichtlich im Ton vergriffen hat.

Der Moderator wandte sich im Anschluss der TV-Sendung bei einem Empfang im noblen Dorint-Hotel mit einer Rede an die etwa 100 Gäste, unter denen sich unter anderem Musik-Produzent Ralph Siegel, ZDF-Intendant Markus Schächter und Rockstar Peter Maffay befanden. Zunächst verlieh er seiner Zufriedenheit über den Verlauf der Sendung Ausdruck, wechselte dann aber unvermittelt das Thema und äußerte sich zu den jüngsten politischen Entwicklungen:

„Die meisten kennen meine politische Einstellung. Meine Vorsitzende ist ja Angela Merkel. Sie ist bei der Wahl gescheitert, weil sie einen entscheidenden Fehler gemacht hat. Sie hat immer nur von ,ich‘ und nicht von ,wir‘ gesprochen. Es gab im letzten Jahrhundert ja schon einmal einen Menschen, der in der Politik immer nur von ,ich‘ redete. Und das ist fürchterlich geendet.“Betretenes Schweigen, irritierte Gesichter – doch Dieter Thomas Heck setzte seine Rede unbekümmert fort.

Wie kam es zu diesem in der Tat etwas unklug gewählten Vergleich? Heck, welcher seit Jahren als bekennender CDU-Sympathisant gilt und sich noch während des Wahlkampfes öffentlich zu CDU-Kandidatin Angela Merkel bekannte, erklärte seinen Fauxpas gegenüber der „Bild“ wie folgt: "Das habe ich doch nicht so gemeint! Ich habe mich so in die Rede hineingesteigert, dass mir das rausgerutscht ist. Man darf nicht vergessen, dass ich vorher zweieinhalb Stunden auf der Bühne stand und mit Freunden vier fünf Nordhäuser Doppelkorn getrunken habe."

Soweit diese Entgleisung, die für viele ein „gefundenes Fressen" war. Wieder einmal mehr zogen die Doppel-Moralisten in diesem Land alle Register. „Hektoliter“ wurde der TV-Mann plötzlich hämisch von jenen Journalisten genannt, die sich selbst gerne einen „hinter die Binde“ kippen; besonders dann wenn es (auf einem der zahlreichen Presse-Termine) nichts kostet. Selbst in „Blond am Freitag“ wurde über die Kultfigur Dieter-Thomas Heck hergezogen, die offensichtlich im ZDF langsam demontiert wird.

Vermutlich steckt hinter diesem inszenierten „Heck-Meck“ System; denn das der Moderator vor und nach den Sendungen nicht nur im Berliner Hotel Schweizerhof gerne alkoholischen Genüssen zuspricht ist hinreichend und seit Jahren bekannt. Doch was soll’s: Ergebnisse zählen; und die hat der Dieter über Jahrzehnte bestens und zur Freude unzähliger Zuschauer erbracht.
Aber das zählt jetzt alles nicht mehr. BILD hat den "Countdown" für die offensichtlich beginnende Demontage (und damit vermutlich die Fernsehtage des Entertainers) gezählt; jetzt ist Schadenfreude angesagt...

Verhaspelt

Wer hier noch alles am Rad dreht? Waren es jene, die schon lange mit ihren Hufen im Sande scharren und darauf warten, dass der Oldie endlich abtritt und dem Nachwuchs (der ja auch immer älter wird) die (Lauf-)Bahn freimacht? Da soll es ja am Niederrhein einen ehemaligen Verkäufer von Elektrogeräten geben geben, der beim WDR-4 zum Moderator avanciert hat; und der jetzt vermutlich seine Chance wittert dem Dieter seine Rolle streitig zu machen.

Erfahrung auf dem subtilen Weg nach Oben hat der (Dieter-)Fan bereits hinreichend gesammelt, der stets die Nähe derer sucht, denen er dann selbst das Mikrofon aus der Hand nehmen möchte. Als einstiger Plauderer bei einem belgischen Piratensender, versteht der Mann - der bereits mehrfach in der Nähe Hecks ausgemacht wurde - was von "Piraterie".

„Schönes bleibt“, heißt es beim WDR 4. Ob dieses Motto auch für Dieter Thomas Heck weiter gilt scheint fraglich nachdem er sich jetzt so „verhaspelt“ und auf "Heckenschützen" Acht zu geben hat.