Mittwoch, Oktober 19, 2005

Kredite für "Pleite-Geier"?


"Grameen"-Bank-Ableger bald am Niederrhein?

Die Zahl der privaten Insolvenzen hat am Niederrhein in einem erschreckenden Maße zugenommen. Eine Zunahme von über 15 Prozent hat das Statistische Bundesamt bundesweit für 2005 im Vergleich zum Vorjahr ausgemacht, was in etwa knapp über 10.000 Privat-Haushalten entspricht. In NRW ist etwa – nach einer vorsichtigen Schätzung – ein Viertel dieser Haushalte gemeldet.
Für die Beteiligten bedeutet dies, dass sie in der Regel sprichwörtlich von ihrer Bank „abgenabelt“ sind, heißt: nur mit Mühe ein Konto unterhalten oder eine EC-Karte besitzen können. An eine Aufnahme (weiterer) Kredite ist erst gar nicht zu denken.
An dieser Stelle verspricht ein Ableger der „Grameen-Bank“ den Schuldnern neue Hoffnung, jedenfalls jenen, wo sich – wenn auch nur vorsichtige – Zukunftsperspektiven auftun.
Bei der „Grameen-Bank“ handelt es sich, wie bereits berichtet, um eine Bank der Armen, die von Prof. Yunus in Bangladesch gegründet wurde.
Inzwischen wird das Motto des mutigen Professors, „dass die Banken im Dienste der Entrechteten der Erde stehen müssen“ längst nicht nur mehr in Bangladesch umgesetzt.

Der UN International Fund for Agricultural Development (Unifad) unterstützte Bankengründer Prof. Yunus schon, bevor die eigentliche Bank gegründet wurde; später kamen dann der UN Capital Development Fund (UNCDF), das UN Development Programme (UNDP), die Unesco, Unicef, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Deutschland) und die Weltbank sowie zahlreiche Privatunternehmen wie Ford oder McArthur hinzu.

Jetzt vielleicht bald auch ein niederländisches Konsortium von ursprünglich Dritte-Welt-Orientierten-Anlegern, die in der grenzüberschreitenden Niederrhein-Region ein auf hiesige Bedürfnisse zugeschnittenes „Grameen-Projekt“ anbieten wollen. Nach Recherchen von „Niederrhein 2005“ soll dies bereits Anfang kommenden Jahres 2006 der Fall sein.